Digitalisierung: Der Mensch im Mittelpunkt

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Digitalisierung: Der Mensch im Mittelpunkt – Forschung am Schöller-Stiftungslehrstuhl für Wirtschaftsinformatik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

In unserer Forschung stellen wir aus Überzeugung den Menschen in den Mittelpunkt. Wir betrachten dabei stets die Schnittstelle zwischen Technologie und dem bzw. den Menschen, entweder als Individuum, als Teil einer Gruppe oder im betrieblichen Umfeld. In unseren Arbeiten schaffen wir ein besseres theoretisches Verständnis von digitalen Technologien, bewerten diese sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus technischer Sicht und wenden diese zielführend in der betrieblichen Realität an. In vielen Forschungsprojekten konnten wir so in den letzten Jahren dazu beitragen, dass Wirtschaft und Gesellschaft digitale Technologie besser verstehen und gestalten sowie die damit verbundenen Veränderungen erfolgreich managen konnten. 

Der Schöller-Stiftungslehrstuhl forscht dabei zum einem im Bereich People Analytics, um Wissen über Menschen in Unternehmen zu schaffen. So sind wir der Frage nachgegangen, wann und warum virtuelle Teams erfolgreich sind. Basierend auf Analysen der Produktivität virtueller Softwareentwicklungsteams wurde der negative Einfluss der geographischen Distanz aufgezeigt, aber auch thematisiert, dass offline Kontakte helfen, diese Distanzen zu überbrücken. Offline Kontakte sind dabei vor allem für heterogene Teams, neu zusammengestellte Teams und für Projekte, die gerade begonnen haben, von enormer Wichtigkeit. Zudem forscht der Schöller-Stiftungslehrstuhl zu innovativen Rekrutierungsstrategien und wie IT helfen kann, dass Unternehmen engagierte Mitarbeiter und Fachkräfte spannende Aufgaben finden können. Die Projekte des Schöller-Teams im Bereich „People Analytics“ helfen somit Wissen über (digitale) Arbeitssysteme und die Menschen, die sich in diesen Arbeitssystemen engagieren, aufzubauen, um diese erfolgreich gestalten zu können. 

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten des Schöller-Stiftungslehrstuhl liegt auf dem Ansatz des prozessorientierten Enterprise Content Managements, welcher am Lehrstuhl im Rahmen eines Industrieprojektes entwickelt wurde. In vielen Projekten werden digitale Innovationen technisch betrachtet und der jeweilige Anwendungsfall erfolgreich im Rahmen eines neuen IT-Systems realisiert. Jedoch wird hier häufig nicht berücksichtigt, welche Rolle das neue IT-System im Arbeitssystem der betroffenen Mitarbeiter spielt und wie es zu einer effektiven und effizienten Gestaltung des Arbeitssystems als Ganzes beiträgt. Mit dem Ansatz des prozessorientierten Enterprise Content Management werden in den Projekten des Schöller-Stiftungslehrstuhls Herausforderungen (digitaler) Arbeitssysteme analysiert, um aufzuzeigen wie aus der ganzheitlichen Perspektive der Mitarbeiter ein IT-System und das betroffene Arbeitssystem gestaltet werden muss und welche Implikationen Unternehmen gewinnen können, um IT-Systeme zu gestalten, welche den Menschen in ihrer Arbeit unterstützen. 

Der dritte Forschungsschwerpunkt Digital Transformation Challenges fokussiert die Frage, ob Unternehmen und die betroffenen Mitarbeiter für den produktiven Einsatz von IT vorbereitet sind und welche Konsequenzen IT für den Menschen hat. Zum einen wird untersucht, welche Adoptionsbarrieren auf Seiten der Unternehmen existieren, die den Einsatz von IT und insbesondere künstlicher Intelligenz erschweren. Darüber hinaus werden individuelle Akzeptanzbarrieren untersucht, um strategische und Change-Management bezogene Implikationen für Unternehmen ableiten zu können. Zu den Herausforderungen der Digitalen Transformation zählt auch Technostress. Hier forscht der Schöller-Stiftungslehrstuhl zu entsprechenden Ursachen und Bewältigungsstrategien. Die Projekte des Schöller-Stiftungslehrstuhls im Bereich „Digital Transformation Challenges“ identifizieren, basierend auf einem am Lehrstuhl entwickelten Vorgehensmodell, entsprechende Herausforderungen, um Unternehmen in der digitalen Transformation begleiten sowie in den jeweiligen Digital-Change-Management-Aktivitäten unterstützen zu können. 

Obwohl die drei Forschungsschwerpunkte des Schöller-Stiftungslehrstuhls sich inhaltlich unterscheiden, haben diese dennoch gemeinsam, dass sie zeigen, dass Menschen in erster Linie an ihre Arbeit denken, und nicht an die IT-Systeme die sie im Rahmen ihrer Arbeit nutzen. Unter dem Motto „Digitalisierung: Der Mensch im Mittelpunkt“ fokussiert der Schöller-Stiftungslehrstuhl daher auf die Gestaltung der digitalen Transformation, wenn der Mensch in seiner jeweiligen Umgebung respektiert wird. Dieser Ansatz des Schöller-Stiftungslehrstuhls hat in den diskutierten Beispielen und in vielen anderen Projekten geholfen, die Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft erfolgreich gestalten zu können. 

Kontakt: 

Schöller-Stiftungslehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft

Fürther Str. 248

90429 Nürnberg

Telefon: +49 911 5302-96476

E-Mail: wiso-wi-dwg@fau.de

Webseite:http://www.digitalisierung.rw.fau.de

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Zentrum für Altersmedizin

Aktuelles aus dem Zentrum für Altersmedizin

Die Covid-19 Pandemie hält uns alle in Atem und prägt auch die aktuelle Arbeit im Zentrum für Altersmedizin. 

Die medizinische Versorgung auf den Stationen sowie in den Tageskliniken und Ambulanzen wurde so modifiziert, dass eine sichere Behandlung mit Abstand und Maske möglich ist. Das heißt zum Beispiel, dass wir die therapeutischen Gruppen verkleinert haben oder die testpsychologische Abklärung einer Gedächtnisstörung am Telefon erfolgen kann. Für jede Abteilung oder jedes Angebot entstanden Hygienekonzepte, die laufend an die aktuellen Entwicklungen angepasst werden. So erhielten beispielsweise alle ehrenamtlichen Demenzbegleiter eine Auffrischung ihrer Hygieneschulung und arbeiten mit Masken, die sie selbst und die Patienten schützen. In der Geriatrischen Tagesklinik werden aktuell nur halb so viele Patienten aufgenommen.

Im ersten Lockdown entstand eine Broschüre zu telefonisch erreichbaren Hilfen in Nürnberg, die den älteren Patientinnen und Patienten bei der Entlassung mitgeben wird. Sie informiert über ehrenamtliche Angebote, Beratungsstellen und Ansprechpartner. Die „Hilfe für Seniorinnen und Senioren in Nürnberg“ ist selbstverständlich auch im Internet zu finden. 

Die traditionelle Veranstaltung zum Weltalzheimer-Tag am 21.9. wurde ins Netz verlegt. Alle Informationen und Besichtigungen sind unter www.klinikum-nuernberg.de/demenz abrufbar. Das Schöller-Symposium, das Highlight im Veranstaltungsreigen des Zentrums für Altersmedizin, konnte noch Mitte Oktober in kleinerem Rahmen stattfinden und ist nun auf dem Youtube-Kanal des Klinikums Nürnberg zu sehen.


Links:

Schöller-Symposium:

https://www.klinikum-nuernberg.de/DE/ueber_uns/Fachabteilungen_KN/zentren/Altersmedizin/leistungen/angebote/Schoeller-Symposium.html

Hilfe für Seniorinnen und Senioren:

https://www.klinikum-nuernberg.de/DE/ueber_uns/Fachabteilungen_KN/zentren/Altersmedizin/docs_pics/Broschuere_Hilfe-in-Nuernberg_2020.pdf


Forschungsprojekt "Gesundheit und soziale Teilhabe (GesTe)

Einsamkeit, Isolation und soziale Ausgrenzung im Alter überwinden

Die Theo und Friedl Schöller-Stiftung fördert für die Dauer von fünf Jahren ein neues Projekt am Institut für Psychogerontologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Stärkung der sozialen Teilhabe älterer Menschen .

Viele ältere Menschen leiden unter ihrer sozialen Isolation oder Einsamkeit. Es ist vielfach belegt, dass gute soziale Kontakte und Beziehungen entscheidend zu einer besseren Gesundheit und besserem Gesundheitsverhalten sowie vermehrter Aktivität beitragen. 

In dem von der Theo und Friedl Schöller-Stiftung ab Januar 2021 neu geförderten Forschungsprojekt „Gesundheit und soziale Teilhabe (GesTe)“ untersuchen Forscherinnen und Forscher des Instituts für Psychogerontologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wie man soziale Teilhabe und damit auch Gesundheit und Wohlbefinden im Alter fördern kann. 

Zu den wichtigsten Ursachen von Einsamkeit, Isolation und sozialer Ausgrenzung liegen zahlreiche Forschungsergebnisse vor. Beispielsweise können körperliche Einschränkungen, der Verlust eines Partners, Angehörigen oder Freundes, aber auch individuelle Erfahrungen im Lebenslauf und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen wie die zunehmende Digitalisierung, zu einer Abnahme von sozialen Kontakten und zu dem Gefühl der sozialen Ausgrenzung führen.   Auch in dem von der Theo und Friedl Schöller-Stiftung im Zeitraum von 2016 – 2020 geförderten Projekt „BegA Beratung für gesundes Altern“ wurde die zentrale Bedeutung eines guten sozialen Netzwerks und damit einer guten Beziehungsqualität für den Erhalt von Lebensfreude, Lebenswillen und Lebensqualität im Alter belegt.

Wie kann die soziale Teilhabe im Alter gestärkt werden?

In ausführlichen Einzelgesprächen mit den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern werden individuelle Gründe, Lebenssituationen und Vorlieben der Menschen erfasst und dokumentiert. Auf der Grundlage dieses Wissens können die Berater und Beraterinnen in enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen und deren Umwelt dann mit drei unterschiedlichen Interventionen an der Verbesserung der sozialen Teilhabe arbeiten.

Reaktivierung von Beziehungen: Die im bisherigen Lebenslauf bekannten sozialen Beziehungen werden erfragt und in Erinnerung gerufen. Die Teilnehmenden sollen angeregt werden, über ihre vorhandenen Beziehungen zu reflektieren und Bedürfnisse zu äußern. Die Barrieren im Beziehungsaufbau oder in der Vertiefung dieser Beziehungen werden von dem Teilnehmenden erkannt und wenn möglich überwunden.

Positive Beziehungserfahrungen durch Austausch: Die vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen, die von den älteren Menschen in ihrem aktuellen Lebensalltag genutzt werden, werden fokussiert. Es geht darum, eigene Fähigkeiten und Möglichkeiten zu erkennen und zu benennen. Dabei geht es um die Bedeutung von Verlusten, Einschränkungen und Belastungen für die Umsetzung noch offener Wünsche und Ziele.

Psychoedukation zu gesundem Alter: Im Vordergrund steht die Vermittlung von Information, die zu sozialer Teilhabe ermutigt. Die Teilnehmenden werden über die konkreten Mechanismen der gesundheitsförderlichen Wirkung von sozialen Beziehungen aufgeklärt. Dabei werden auch die zugrundeliegenden Prozesse des Beziehungsaufbaus, des sozialen Austauschs, der Kommunikation und der Gesprächsführung erläutert. 

Was sind die wissenschaftlichen Ziele des GesTe-Projekts?

Im Vordergrund des Projekts „Gesundheit und soziale Teilhabe (GesTe)“ steht die Entwicklung von neuartigen Interventionsansätzen zur Stärkung der sozialen Teilhabe im Alter sowie deren wissenschaftliche Überprüfung und Evaluation. 

Darüber hinaus werden Studierende und Doktoranden der Gerontologie und Psychogerontologie durch die Mitarbeit in diesem Projekt praxisnah und anwendungsbezogen ausgebildet und weiterqualifiziert. Durch den direkten Kontakt mit älteren Menschen erhalten die Studierenden unter professioneller Anleitung einen umfassenden vorurteilsfreien Blick auf das Alter(n).

Projektteam: 

Prof. Dr. Frieder R. Lang, Kristina Martin, M.Sc., Dr. Roland Rupprecht, Manuela Schulz, M.Sc.

Kontakt:

BegA Beratung für gesundes Altern

Institut für Psychogerontologie

Kobergerstr. 62

90408 Nürnberg

Tel. 0911 / 5302-96115

Fax 0911 / 5302-96116

E-Mail: ipg-bega@fau.de  

Schöller Forschungszentrum

Yipeng Liu als Fellow der Academy of Social Sciences ausgezeichnet

Prof. Dr. Yipeng Liu wurde kürzlich für seinen herausragenden Beitrag zur Forschung und seinen bedeutenden Einfluss auf die akademische Gemeinschaft und die Geschäftspraktiken sowie seinen Einsatz in politischen Problemlösungen in den Bereichen internationales Unternehmertum, globales Talentmanagement, Mergers & Acquisitions sowie aufstrebende Märkte als Fellow der Academy of Social Sciences geehrt.

Die Academy of Social Sciences besteht aus einer Gemeinschaft von rund 90.000 Sozialwissenschaftlern, darunter ca. 1.400 Fellows. Mit den Fellowships der Academy werden bedeutende Beiträge zur Forschung und für die Anwendung der Sozialwissenschaften auf den Gebieten der Politik, Bildung, Gesellschaft und Wirtschaft ausgezeichnet.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Der Link verweist auf https://www.acss.org.uk/news/seventy-three-leading-social-scientists-join-the-fellowship-of-the-academy-of-social-sciences/


Schöller Forschungszentrum

Nivedita Agarwal veröffentlicht Artikel im “Strategic Entrepreneurship Journal”

In der Publikation “Managing Dilemmas of Resource Mobilization Through Jugaad: “A Multi-Method Study of Social Enterprises in Indian Healthcare” des Strategic Entrepreneurship Journals (A), untersucht Dr. Nivedita Agarwal zusammen mit ihren Co-Autoren (Ronika Chakrabarti, Jaideep Prabhu und Alexander Brem) die Dilemmata, denen soziale Entrepreneurs begegnen, und diskutiert die Praktiken, die sie im Laufe der Zeit zur Bewältigung von Dilemmata einsetzen.

Unter Verwendung eines Multimethoden-Ansatzes, der eine Analyse der Ereignisstruktur und eine induktive Mehrfach-Fallstudie einschließt, beleuchtet ihre Studie vier wichtige organisatorische Praktiken - Multiplikation von Vermögenswerten, Nutzung des Humankapitals, Aufbau sozialer Integration und erschwingliche Qualität, die die Jugaad-Elemente der Frugalität und Inklusivität verkörpern.

Als Ergänzung zur Literatur über soziales Entrepreneurship zeigt ihre Studie, dass sich der Jugaad-Ansatz konzeptionell von Bricolage unterscheidet und für die Untersuchung der Prozesse zur Mobilisierung der Ressourcen sozialer Unternehmen relevant ist.

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/sej.1362

Schöller-Azubi-Akademie

Die Schöller-Azubi-Akademie startet in die 16. Runde!

Schöller-Azubi-Akademie - ein Qualifizierungsprojekt für besonders leistungsstarke und leistungswillige Auszubildende, das die Schöller-Stiftung zusammen mit der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken und dem Bildungszentrum der Stadt Nürnberg durchführt, findet trotz Corona statt.

Zwar ist aufgrund der aktuellen Lage so manches anders, doch auch in diesem Durchgang erwarten die 16 Azubis spannende Monate.

Erste Anpassungen mussten beim Kick-Off vorgenommen werden. So trafen sich die Azubis dieses Jahr nicht in St. Englmar, wo normalerweise das ganze Wochenende verbracht wird, sondern in den Räumlichkeiten des Bildungscampus in Nürnberg. Auch hier hatten die Azubis aus den unterschiedlichsten Branchen bei diversen Teambildungsaktivitäten und einem gemeinsamen Essen die Möglichkeit, sich kennenzulernen.

Bis zur Abschlussfeier im Frühjahr, welche hoffentlich wieder in festlichem Rahmen und erstmalig in den neuen Räumlichkeiten der IHK am Hauptmarkt stattfinden kann, durchlaufen die Azubis verschiedene persönlichkeitsfördernde Module wie Konfliktmanagement, Selbst- und Zeitmanagement oder Interkulturelle Kompetenz.

Highlight stellen auch in diesem Jahr wieder die Chefgespräche dar, in welchen die Azubis die Möglichkeit haben, mit Inhabern und Führungskräften von mittelfränkischen Spitzenunternehmen ins Gespräch zu kommen. Ob auch der neue Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg dabei ist und wer sonst noch in diesem Jahr dabei ist, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest


Teilnehmer der Schöller-Azubi-Akademie 2020/2021

Teilnehmer der Schöller-Azubi-Akademie 2020/2021

Die Azubi-Akademie am Bildungszentrum Nürnberg

Seit 2005 läuft am Bildungszentrum (BZ) Nürnberg erfolgreich das bundesweit einzigartige Projekt der „Azubi-Akademie“. Das Projekt fördert besonders motivierte und leistungsfähige Auszubildende vor allem aus mittelständischen Unternehmen der Region. Es besteht aus elf Modulen, die ausbildungsbegleitend über einen Zeitraum von etwa einem Jahr stattfinden. Aktuell läuft der 16. Durchgang mit 16 Teilnehmenden - sechs weibliche und zehn männliche Azubis. 

Die Initiative entstand aus dem Wunsch des Stifterehepaares Dr. Theo und Friedl Schöller, im Bereich der Ausbildungsförderung neue Impulse zu setzen.

Mit welchen Inhalten setzen sich die Auszubildenden an der Azubi-Akademie auseinander?

Die Themen der Qualifizierung stehen absichtlich nicht in direktem Fachzusammenhang mit der Ausbildung, sondern sollen vorzugsweise Methodenkompetenzen, sowie personale und soziale Kompetenzen fördern. Das Konzept ist insofern nahe an den Ansichten der Stifterin Friedl Schöller orientiert, die davon überzeugt war, dass gute Mitarbeitende „mehr benötigen, als nur Fachwissen“.

Bei einem Kick-off Wochenende geht es darum, sich erst einmal als Gruppe kennenzulernen. Ein Parcours mit Trainern und Übungen zu Teamarbeit und Konzentrationsfähigkeit bringt die Auszubildenden auf spielerische Weise näher zusammen.

Während des darauffolgenden Jahres gehören dann Trainings zu Moderations- und Kommunikationsfähigkeiten ebenso zum Programm wie effektives Selbst- und Zeitmanagement sowie Konfliktmanagement, Präsentationstechniken und Projektmanagement. Auch Business English, Interkulturelle Kompetenz und sogar Führungskompetenzen trainieren die Auszubildenden in der Azubi-Akademie.

Im Rahmen eines Computer-Planspiels zur Weltwirtschaft üben die Teilnehmenden die praktische Anwendung des theoretischen Wissens.

Der Business-Knigge und Trainings zum Erscheinungsbild und zur Nutzung der eigenen Stimme sollen die jungen Menschen dabei unterstützen, sich bewusst mit ihrem Auftreten auseinander zu setzen.

Ein Highlight sind die so genannten „Chefgespräche“ zum Abschluss der Lernmodule: Hier bekommen die Azubis die Gelegenheit, Interviews oder Diskussionen mit bekannten Personen der Region zu führen.

Wie laufen die Fortbildungen jetzt während der Corona-Pandemie?

Als Prinzip bei der Durchführung der Azubi-Akademie gilt aktuell folgende Maxime: Die Durchführung muss trotz – oder gerade wegen – der derzeitig schwierigen Situation sichergestellt sein. Das Bildungszentrum wählt neue Wege, um den Teilnehmenden die Lerninhalte nahezubringen.

Das Kick-Off Wochenende fand diesmal in Nürnberg am Bildungszentrum in einer Corona-konformen Variante statt. Ein Teil bestand aus einer GPS-Tour am Wöhrder See, der andere Teil aus einem Kunstprojekt, bei dem das Selbst- und Fremdbild der Teilnehmenden in den Fokus gerückt wurde. Das Feedback der Teilnehmenden war durchgängig positiv, und das Hauptziel – im Team zusammenzufinden – konnte am Wochenende erreicht werden. 

Oft können digitale Technologien eine Durchführung trotz Corona ermöglichen. Doch für die Teambildungs-Maßnahmen wäre ein rein digitales Format kaum vorstellbar gewesen. 

Die bislang durchgeführten Module „Konfliktmanagement“ und „Zeitmanagement“ wurden noch in Präsenz durchgeführt, das Modul „Rhetorik & Moderation“ wurde online und in geteilten Gruppen organisiert.

Die Umsetzung erfolgte über verschiedene vom BZ erprobte Online-Konferenz-Tools, die die Azubis im sicheren Rahmen ausprobieren konnten. Das Feedback war in diesem Fall besonders interessant, da es um die Themen Kommunikation, Moderation ging, in denen das persönliche Auftreten immer eine große Rolle spielt. Die Umsetzung und Vermittlung der Inhalte wurde als kreativ und abwechslungsreich empfunden, das Seminar als „erstaunlich persönlich“ und die enthaltenen Tipps als sehr hilfreich.

Das Fazit: Die Qualität des Trainings steht und fällt mit der Professionalität des Trainers bzw. der Trainerin, die für die gegebenen Umstände nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch Know-how für die digitale Welt mitbringen sollte. Ein digitales Training kann allerdings niemals ein analoges ersetzen, auch wenn es noch so durchdacht ist.