Unsere Historie

 

Mitte der 1980er Jahre war die Schöller Lebensmittel GmbH & Co. KG auf Erfolgskurs. Mit rund 4.000 Mitarbeitern erzielte sie mit der Herstellung von Speiseeis und Lebkuchen, Backwaren und Tiefkühlkost fast eine Milliarde DM Umsatz. Das Unternehmen war damals der zweitgrößte Eiskremhersteller in Deutschland und der größte Hersteller von Nürnberger Oblaten Lebkuchen. Gerade die kluge Kombination dieser Saisonprodukte war lange Zeit ein wichtiger Erfolgsfaktor, denn sie ermöglichte eine ganzjährige Auslastung des Betriebs. Ende der 1980er Jahre wurde aufgrund der Wettbewerbs- und Marktsituation für die Schöller Lebensmittel GmbH & Co. KG der Zwang zu wachsen zunehmend größer. Um das nötige Wachstum zu realisieren und die Herausforderungen des Wettbewerbs und des Marktes offensiv angehen zu können, hat man sich auf die Suche nach einem starken Partner gemacht. Die Wahl ist schließlich auf die Südzucker AG als Partnerunternehmen gefallen. Die Beteiligung des Mannheimer Unternehmens an der Schöller Lebensmittel GmbH & Co. KG wuchs in den Jahren von 1989 bis zur gemeinsamen Gründung der Schöller Holding GmbH & Co. KG im Jahr 1995 von zuerst 12,49 % (1989) über 36,50 % (1990) auf 49,00 % (1994) an. Mit seinem Partnerunternehmen erwirtschaftete die Schöller Gruppe auf der Höhe ihres Erfolgs mit 14.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,5 Mrd. Euro.

Obwohl Theo Schöller damals mit über 70 das Renteneintrittsalter bereits längst überschritten hatte, lag es ihm noch fern, sich aus der operativen Verantwortung für das Unternehmen zurückzuziehen. Trotzdem war ihm bewusst, dass für ihn dieser Schritt kommen wird. Bei der Regelung seiner Unternehmensnachfolge war ihm der Fortbestand der Schöller Lebensmittel GmbH & Co. KG wichtig, den er durch seinen persönlicher Einfluss auf die Geschicke des Unternehmens, trotz Rückzug aus dem Tagesgeschäft, sichern wollte. Um diese Aspekte zu gewährleisten, hat sich Theo Schöller für eine Stiftungslösung entschieden. Mit Hilfe der Stiftungsregelung konnte er als Vollblut-Unternehmer weiterhin Einfluss auf die Geschicke der Schöller Lebensmittel GmbH & Co. KG nehmen. Zugleich machte die Stiftungslösung es ihm und seiner Frau Friedl möglich, ihr gemeinnütziges Engagement in einen institutionellen Rahmen zu fassen und professionell zu betreiben. Mit dem Verkauf der Schöller Holding GmbH & Co. KG im Oktober des Jahres 2001 an die Nestlé AG hat Theo Schöller jedoch einen klaren Schnitt vollzogen und seinen unternehmerischen Einfluss auf die Geschäftspolitik des Lebensmittelunternehmens vollständig aufgegeben. Von da ab haben Theo und Friedl Schöller ihre unternehmerische Kraft ganz den Schöller-Stiftungen und den gemeinnützigen Förderprojekten gewidmet.